Ein Nachruf von Sabine Rheinhold
Gunda Oehm war seit fast fünf Jahrzehnten Mitglied der GEDOK – viel länger als ich, länger als die meisten anderen Mitglieder. „Malen war ihr Leben“ hat Gert Hinnerk Behlmer auf die Todesanzeige für seine Frau geschrieben.
1941 wurde Gunda Oehm in Dresden geboren, hat an der Werkkunstschule in Kassel, an der HBK in Hamburg und – mit einem DAAD Stipendium – an der Ecole des Beaux-Arts in Paris studiert. Neben dem eigenen künstlerischen Schaffen in ihrem Atelier in der Gaußstrasse hat sie als Dozentin an der Hamburger Hochschule für Gestaltung gelehrt, hat eine Radierwerkstatt und eine Malschule betrieben.
Was für uns, auch für die GEDOK bleibt, sind Gunda Oehms starkfarbige, kraftvolle Bilder – gemalt „mit ihren ruppigen Baumarktpinseln“ hat das Thomas Sello bei einer Ausstellungseröffnung einmal genannt. Und er hat davon gesprochen, dass uns die Malerin auch durch die Namen, die sie ihren Bildern gab, zum Träumen ermutigt: „Maskerade“, „Konfetti“, „Rosa raschelt“. Radierungen, Gemälde, Pastelle hat Gunda Oehm geschaffen, hat darin von Reisen in ferne Länder berichtet, aber auch von der nahen Welt um sie herum.
Ihre Webseite lädt ein zum Herumwandern auf diesen Spuren: https://www.gunda-oehm.de
„Von Ihren Arbeiten geht ein Zauber aus, der sehr unterschiedliche Ursachen hat. Es ist Bewegung und Ruhe. Es ist Tradition und Innovation – also manche von Ihren Bildern, Frau Oehm, machen mich geradezu süchtig“ hat Wilhelm Hornbostel, langjähriger Direktor des der GEDOK benachbarten ‘Museum für Kunst und Gewerbe‘, seine Begegnung mit dem Werk der Künstlerin beschrieben.
Am 27. Oktober ist Gunda Oehm in Hamburg nach langer, schwerer Krankheit verstorben. Wie tröstlich, dass sie uns, ihrer Familie, dem Freundeskreis, den Weggefährtinnen und Weggefährten mit ihren Bildern in so lebhafter Erinnerung bleiben wird!
Sabine Rheinhold
Vorsitzende der GEDOK Hamburg
8. November 2022