Dorothee Eymess ist verstorben. Viele Jahrzehnte war sie Mitglied „ihrer“ GEDOK, eine hochgeschätzte und bewunderte Kunsthandwerkerin, aber auch eine besonders liebenswürdige Nachbarin mit eigenem Atelier (seit 1990) im obersten Stockwerk der Koppel 66. „Bei Ihrem Abschied im Haus 2018, als sie ihr Atelier aufgab und man oben ein Fest für sie gab, war ich dabei,“ erinnert sich ihre Kollegin Julia Hühne-Simon, und auch an so manches Gespräch mit Dorothee, „wenn ich Galeriedienst hatte, kam sie oft nach unten, plauderte ein wenig und erzählte aus ihrem Leben. Sie genoss es sehr, dass sie oben ihr Atelier hatte und unten Teil der GEDOK war“ – und für uns im Kunstforum war es ein Geschenk, sie in unserer Mitte zu haben! Freunde und Kollegen haben sie zudem in Reitbrook erleben können, wo sie mit ihren Kindern und zeitweise auch mit ihrem Mann, dem Bildhauer Klaus Luckey, im Geburtshaus von Alfred Lichtwark wohnte.
Die gebürtige Dresdnerin hat Malerei und Grafik an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee sowie der HfbK studiert, danach eine Ausbildung zur Gold-und Silberschmiedin bei Professor Franz Rickert an der Akademie der bildenden Künste in München absolviert und dort auch diplomiert. Zudem hat sie Gravieren, Ziselieren, Emaillieren an der Fachschule Schwäbisch Gmünd gelernt und Studienaufenthalte in Frankeich und Italien gehabt. Ab 1972 war Dorothee Eymess freischaffend als Gold- und Silberschmiedin in Hamburg tätig, hat an zahlreichen Ausstellungen teilgenommen – über viele Jahre im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, aber auch an der Internationalen Schmuckschau in München oder der Messe Frankfurt. Sie hat Preise gewonnen, wie den 1. Preis der Justus Brinkmann-Gesellschaft und hat die Auszeichnung des Museums für den Schönsten Stand bei einer Jahresmesse bekommen. Über ihre Arbeitsweise hat Dorothee selbst geschrieben “Die angewandte und die bildende Kunst liegen in meinem Arbeitsbereich eng beieinander. Ich kombiniere bemalte Naturobjekte mit meinem Schmuck und beschäftige mich intensiv mit verschiedenfarbigen seltenen Mineralien und Edelsteinen“.
Wir werden sie als feine Künstlerin, aber vor allem auch als warmherzigen, zugewandten Menschen vermissen und mit Zuneigung an Dorothee Eymess in der GEDOK denken.
Sabine Rheinhold
Vorsitzende der GEDOK Hamburg
5.10.2025
Foto Dorothee Eymess © Matthias Luckey


























































































