Ein Nachruf von Sabine Rheinhold
Helene Dettmann hat die Kunst geliebt und für die Kunst gelebt. In der GEDOK war sie seit Jahrzehnten, interessiert und engagiert bis in ihr sehr hohes Alter, mit 94 Jahren ist Helene Dettmann im September 2022 verstorben.
„Durch ihre beharrliche Beschäftigung mit der eigenen Kunst, der freundschaftlichen Beratung und dem geschulten und kritischen Blick für das Wesentliche hat sie eine große Vorbildfunktion für andere gehabt“, so beschreibt Heidemaria Thiele die Kollegin, mit der sie noch im Jahr 2018 zum 90. Geburtstag eine Ausstellung im Kunstforum organisiert hat.
Geboren wurde Helene Dettmann 1928 im Kreis Lüchow-Dannenberg, 1946-1950 hat sie Textildesign studiert an der Meisterschule für Mode und an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg, hat drei Kinder bekommen und 1977 – 1980 noch einmal ein Studium absolviert an der Fachschule für Sozialpädagogik. Ab 1990 folgte ein Kontaktstudium an der Fachschule für Gestaltung in Hamburg (Malerei), später die Internationale Sommerakademie Pentiment: 1993-1998 Malerei, 2001 Installation.
„Helene hat nach dem Tod des Mannes nur noch für die Kunst gelebt“, erinnert sich Heidemaria Thiele, „für sie galt das Prinzip des ‘life-long-learning‘, das sie in ihren Übermalungen, Installationen, Collagen täglich gelebt hat. Der GEDOK Hamburg hat sie immer dankbar eine wichtige Funktion für ältere Künstlerinnen zugesprochen, die nach der Kinderzeit hier eine Plattform für ihre Kunst finden. Entsprechend hat sie, so lange sie konnte, die GEDOK mit ihrer Mitarbeit und mit Spenden unterstützt“.
Die GEDOK Hamburg wird Helene Dettmann ein ehrendes Andenken bewahren.
Sabine Rheinhold
9.12.22