Bildende Kunst I Skulptur
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Fotos © Hans Dieter Kellner, Ursula Sonnenberg
geb. 1956
1976 – 83 Studium der Freien Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste Hamburg
Klasse KP Brehmer und Franz Erhard Walter
Ausstellungen im In- und Ausland seit 1986
Lebt und arbeitet in Seevetal
Pflanze als Gegenüber
Der Impuls zum bildnerischen Gestalten entspringt einer Begegnung: Das Gegenüber betrachtend bin ich besonders als Künstlerin in erster Linie Empfänger. Überwältigt von visuellen Erscheinungsformen treibt mich die Neugierde und das verstehen wollen und ich werde so auch zur Fragenden.
Pflanzliche Formen sind für mich von besonderem Interesse. Ihre Formenvielfalt zieht mich unmittelbar in ihren Bann, insbesondere ihre räumlichen Strukturen. Die einzelnen Gliederungselemente einer Pflanze verraten komplexe Zusammenhänge innerhalb der eigenen Struktur und ihrem Umfeld.
Zwischen Wurzelwerk, Stiel oder Stamm, Blatt und Blüte, bis hin zur Frucht offenbart die Pflanze ihre Beziehungen zwischen ihrem Inneren und dem Äußeren und gibt ebenso Einblick in ihre dynamischen Prozesse. Das sind allesamt Aspekte, die schließlich die ganze Gestalt der Pflanze ausmachen.
Das Gestalthafte steht im Mittelpunkt meiner künstlerischen Intention. Was ich vom Pflanzlichen aufgreife wird durch meinen Arbeitsprozess in mehr oder weniger stark abstrahierte Formelemente übersetzt. Mit dieser Abstraktion schaffe ich mir ein eigenes Formenvokabular, das sich einer naturhaft vegetativen Nachahmung entschieden entzieht.
Dieses Vokabular entspricht den Bauformen der Natur, die in meiner Arbeit auch Wesensverwandlungen unterworfen werden können: schwer kann auch leicht sein, eine Negativform kann umgekehrt gesehen auch ein Formbehältnis werden und steinernes Material kann auch unversehens den Eindruck organischer Weichheit vermitteln.
Auf diese Weise beziehen meine Bildräume ihre Spannung aus dem Zusammenspiel von Fläche und Vertiefung, malerischer Expression und grafischer Präzision, während die skulpturalen Raumbilder zu minimalistischen Strukturen abstrahiert sind.
Sie changieren zwischen zwei- und dreidimensionalem Bild mit dem Ziel, die inhärente formale Ordnung des Floralen sichtbar werden zu lassen.