UB-Costard (1927-1981) – Retrospektive [17.7. bis 30.7.2021]
Zwischen Bilder-Machen und Frauenemanzipation
„Was will das Weib?“ Über diesen Ausspruch Sigmund Freuds, des Begründers der Psychoanalyse, ebenso wie über sein Konzept des »Penisneids«, machte sich die Hamburger Künstlerin Ursula Bein-Costard (1927–1981) im Kreise ihrer Familie in den 1970er Jahren oft lustig.
Die Mutter von vier Kindern, die sich nach ihrem Studium an der HfBK (1946–1952) selbst das Versprechen gab, die Ausübung ihrer Kunst nie aufzugeben, machte die Frauenemanzipation zu einem ihrer Hauptthemen. Sie legte den Fokus dabei vor allem auf die Darstellung der Frauen in den Medien und die Wirkung dieser Bilder auf die Selbstwahrnehmung der Frauen – bzw. auf die Prägung eines sexualisierten Frauenbildes schon von Kindern.
Analog dazu beschäftigte sie sich in einem weiteren Schwerpunkt ihrer Arbeit mit dem kunsttheoretischen Thema des »Bilder-Machens« und entwickelte dazu ein »Sehspiel«. Hierbei fährt der »Bilder-Macher« mit einem kleinen Passepartout über Makulaturdruckbögen und durchläuft dabei die drei Phasen:
»Seinen Augen nicht trauen«,
»Unter die Lupe nehmen«,
»Sich ein Bild machen«.
Sie verwendete in ihren Arbeiten meist die Siebdrucktechnik, häufig kombiniert mit Tusche- oder Bleistiftzeichnungen. Frühere Arbeiten sind in der Hauptsache Naturstudien in Aquarell- oder Bleistifttechnik.
Ursula Bein-Costard war in ihren letzten Lebensjahren aktiv im Hamburger Kunstverein und nahm an vielen Ausstellungen teil. Sie verstarb 1981 nach kurzer schwerer Krankheit 53jährig. Zu ihrem 40. Todesjahr organisieren ihre 4 Kinder in den Räumen der GEDOK deren Mitglied sie war, eine Retrospektive.